Ein bedeutender Meilenstein für die Ausbildung sozialer Berufe in der Region: Die Evangelische Schule für Sozialwesen „Hans Georg Anniès“ in Moritzburg hat im Januar die offizielle Anerkennung als Fachschule erhalten. Nach einem langen Verfahren brachte die Bestätigung des Landesamtes für Schule und Bildung große Erleichterung – vor allem für die aktuellen Abschlussjahrgänge der Erzieherausbildung.
Die Freude war riesig, als verkündet wurde, dass die Schülerinnen und Schüler ihre Prüfungen künftig regulär an der eigenen Schule ablegen können. Statt einer umfangreichen Schulfremdenprüfung mit 14 Prüfungen stehen nun nur noch die üblichen vier Abschlussprüfungen an. Besonders für den ersten Erzieherjahrgang, der mit viel Mut in das Anerkennungsverfahren gestartet war, ist dies ein historischer Moment.
Um diesen Erfolg gebührend zu feiern, ist für September eine große Feier geplant, zu der alle Beteiligten eingeladen werden.
Hat der Beruf des Erziehers eine sichere Zukunft?
Trotz der Euphorie über die Anerkennung gibt es auch Unsicherheiten: Kita-Schließungen, Personalreduzierungen und sinkende Bewerberzahlen sorgen für Diskussionen über die Zukunft des Erzieherberufs. Die Nachfrage nach Erziehern schwankt je nach Region – während in einigen Stadtteilen Dresdens weniger neue Fachkräfte eingestellt werden, besteht in anderen Gebieten und konfessionellen Einrichtungen weiterhin hoher Bedarf.
Besonders in Radebeul und Umgebung ist die Betreuungssituation ein wichtiges Thema. Immer wieder gibt es Diskussionen über den Fachkräftemangel in Kitas und die Qualität der frühkindlichen Bildung. Dabei eröffnet gerade die Zusatzqualifikation in Religionspädagogik den Absolventen der Moritzburger Fachschule beste Chancen bei Einrichtungen wie der Diakonie, Caritas, Kinderarche oder Kirchgemeinden.
Neue Wege für den Erzieherberuf
Um den Beruf langfristig attraktiver zu machen, könnten innovative Konzepte wie flexiblere Arbeitszeiten, bessere digitale Ausstattung und modernisierte pädagogische Ansätze in Kitas diskutiert werden. Ein Ansatz könnte sein, mehr Praxisphasen in die Ausbildung zu integrieren, um angehenden Erziehern den Berufseinstieg zu erleichtern.
Ein weiteres Modell wäre die Kooperation zwischen Kitas und Seniorenheimen, um Mehrgenerationen-Projekte zu etablieren. So könnten Kinder und ältere Menschen voneinander profitieren, was sowohl soziale als auch pädagogische Vorteile hätte.
Chancen für angehende Erzieher – Jetzt bewerben!
Die Evangelische Schule für Sozialwesen in Moritzburg bietet auch in diesem Jahr noch freie Plätze in den Ausbildungsgängen Sozialassistenz und Erzieherausbildung. Eine Bewerbungsfrist gibt es nicht, doch die Plätze sind begrenzt. Wer sich für einen sinnstiftenden Beruf mit Zukunft interessiert, sollte diese Gelegenheit nutzen.
Die Zukunft der frühkindlichen Bildung und Betreuung ist in Bewegung – und genau jetzt können angehende Erzieher mit ihrer Ausbildung dazu beitragen, neue Impulse zu setzen.