Inszenierungsfoto | mit: Anke Teickner, Julia Rani, Julia Vincze bei "Und sicher ist mit mir die Welt verschwunden" in den Landesbühnen Sachsen in RadebeulFoto © Carsten Beier

Sibylle Bergs preisgekröntes Stück „Und sicher ist mit mir die Welt verschwunden“ packt mit scharfer Gesellschaftskritik und tiefen Einblicken in die Einsamkeit des Lebens. Zwischen den Gedanken an das eigene Ende und den Banalitäten des Alltags entsteht eine beklemmende und zugleich faszinierende Inszenierung, die das Publikum zum Nachdenken anregt.

Das Stück thematisiert die Einsamkeit älterer Menschen, insbesondere Frauen, und zeigt auf, wie sie systematisch aus der Gesellschaft gedrängt werden. Mit intelligentem Humor und einer unverblümten Sprache seziert Berg die verlogenen Ideale einer kapitalistischen Gesellschaft, in der Statussymbole und Oberflächlichkeiten oft über Menschlichkeit und Sinnhaftigkeit gestellt werden.

Trotz der tiefen Themen wird das Stück nicht erdrückend inszeniert. Ein minimalistisches Bühnenbild, unterstützt durch kreative Licht-Effekte, gibt den Gedanken des Stücks Raum zum Atmen.

Die scharfe Kritik an den gesellschaftlichen Strukturen bleibt, doch Berg lässt auch Platz für Momente, die das Publikum schmunzeln lassen – ein Theaterstück, das es versteht, unter die Haut zu gehen.