Über 3.000 Besucher folgten dem Kasper ins Reich der Fantasie, das er in diesem
Jahr rund um Karl-May-Hain & Karl-May-Museum ausrief.
Ehrengast eines jeden Freilufttheaters ist das Wetter und das ist zweifellos ein Puppentheaterfan. Pünktlich zum Start der 37. Kasperiade Radebeul schob sich die Sonne vorbei an den Wolken, um direkt in der ersten Reihe der insgesamt 27 Vorstellungen auf sechs bezaubernden und manchmal auch skurril gestalteten Puppenbühnen an fünf Standorten in die Welt der Fantasie einzutauchen und mit den Kindern um die Wette zu strahlen.
Eigentlich nur als Ausweichquartier gedacht, „entpuppte“ sich das Gelände rund um Karl-MayHain, Karl-May-Museum und Gemeindehaus der Lutherkirche als echter Glücksfall. Das viele Grün und die von Bäumen überschatteten Freiflächen boten viel Raum für Unbeschwertheit und verliehen dem Fest einen sehr entspannten Urlaubscharakter. Viele nutzten den freien Eintritt, der auch für das Karl-May-Museum galt, um sich einen Eindruck über dessen faszinierende Exponate zu verschaffen. Um die beeindruckende Sammlung und die spannenden Führungen in ihrer Fülle zu erleben, kündigten viele ihr Wiederkommen an. Die Vorstellungen waren immer gut besucht.
Bei Bianka Heusers (Theatermanufaktur Dresden) „Salzprinzessin“ in der Villa Nscho-tschi im Karl-May-Museum und im Tipi zu „Karl May in der Schubkarre“ des Kleinen Salontheaters Dresden war der Andrang so groß, dass die Besucher zum Teil auf die nächste Aufführung warten mussten. Da hatten es die Zuschauer des THEATER RANDFIGUR bei „Tatütata im Kinderzimmer“ leichter. Die Wiese vor dem Gemeindesaal der Lutherkirche wurde zur grünen Sitzfläche, die auch vielen großen Kasperfreunden die Möglichkeit gab, den Abenteuern des Kuschelhasen zu folgen, der im Kinderzimmer vergessen wurde. Der Übergang zum Festgelände war fließend und die sommerliche Musik der Gruppen „Banda Colorage“ und „Krambambuli“ zauberte den Lauschenden ein Lächeln ins Gesicht. Besonders diese Oasen wurden rege von vielen Eltern genutzt, die bei einem kühlen Getränk im Schatten ihren Kindern beim Spielen zuschauen konnten. Der Kinderflohmarkt fungierte als ideale Verbindung zum Karl-May-Hain, wo Kinder und nicht minder begeistert viele Erwachsene vor allem an der Wasserbahn neben dem Herzteich die Zeit vergaßen und völlig darin aufgingen, ihre Schwämmchen-Boote heil durch die Strömungen der Wasserbahn zu führen.
Immer in guter Laune und mit einem witzigen Spruch auf den Lippen sind die Elbstelzen die Maskottchen der Kasperiade Radebeul. Wenn sie gerade keine Programmtipps oder Orientierung gaben, war vor ihren Staubwedeln nichts und niemand sicher – die Öhrchen der Kinder, die lichten Köpfe ihrer Väter oder auch mal ein Baum. Einzigartig war vor allem der Anblick der Elbstelzen beim Spiel mit den fliegenden Figuren von Cesar Olhagaray & Muriel Cornejo. Wo die riesigen Zwerge unterwegs sind, ist Kinderlachen garantiert.
Der Kasper ist rundum zufrieden und probt mit seinen Puppen schon für die nächste Kasperiade Radebeul am 21. & 22.06.2025. Unterstützung hat er dann von Bianka Heuser, die die künstlerische Leitung von Helmut Raeder übernehmen wird. Doch es bleibt dabei – der Kasper hat immer das letzte Wort.
Mehr zur Radebeuler Kasperiade unter www.kasperiade-radebeul.de
Foto © Radebeul Aktuell (PS)