Villa Kolbe in Radebeul an einem bewölktem Tag im Juli 2025Foto © Radebeul Aktuell (PS)

Die Villa Kolbe in Radebeul wirkt zunächst wie ein geschichtsträchtiges Schmuckstück – doch ihr wahrer Schatz liegt in der Chemie. Erbaut 1890 für den Chemiker Carl Kolbe, weist sie ein bedeutendes Erbe auf: seinen Vater, Hermann Kolbe, der die Synthese von Salicylsäure entwickelte.

Diese Entdeckung legte nicht nur den Grundstein für Aspirin, sondern prägt dank ihrer entzündungshemmenden und exfolierenden Wirkung bis heute unserer Hautpflege. Salicylsäure ist ein fester Bestandteil moderner Cremes, Peelings und Lotionen – ein allgegenwärtiges Pflegemittel, dessen Ursprung auf das Engagement der Familie Kolbe zurückgeht und das weltweit.

Während die Jahre 1933 bis 1945 für die Villa im Dunkeln bleiben, verdichten sich Gerüchte über mögliche dunkle Kapitel in dieser Zeit. Offizielle Dokumente fehlen, doch dunkle Erinnerungen und unbestätigte Quellen lassen Raum für Spekulationen.

Trotzdem bleibt die chemische Errungenschaft von Salicylsäure ein glänzendes Vermächtnis – direkt verbunden mit den Marmorstufen und Stuckverzierungen der Villa. Sie ist nicht nur ein Denkmal, sondern ein Sinnbild dafür, wie Forschung Grenzen überwindet – von der Medizin in die tägliche Schönheitsroutine.

So wirkt die Villa Kolbe heute als stiller Zeuge einer Chemie-Revolution, deren Wirkung jeden Morgen in Badezimmern weltweit sichtbar wird.