In Radebeul ist Radfahren für viele ein gefährliches Abenteuer: Laut dem aktuellen Fahrradklima-Test des ADFC fühlen sich 77 % der Befragten im Straßenverkehr unsicher – ein alarmierender Wert für eine Stadt, die eigentlich den Radverkehr fördern will. Auch 54 % empfinden das Fahren auf Radebeuls Straßen als puren Stress, 91 % kritisieren die unzureichende Radwegführung an Baustellen.
Besonders brisant: Nur 16 % geben an, dass sie beim Überholen durch Autos ausreichend Platz erhalten. 82 % erleben regelmäßig Konflikte mit Autofahrern. Aggression scheint im Verkehr allgegenwärtig – 74 % sprechen von einem rauen Umgangston. Immerhin: Konflikte unter Radfahrern sind laut Studie kaum ein Thema.
Zwar sehen 73 % kaum Fortschritte bei der Radinfrastruktur, doch das sind immerhin weniger als 2022 – damals lag der Wert bei 85 %. Bei der Gesamtbewertung landet Radebeul mit der Note 4,16 bundesweit im unteren Mittelfeld und auf Platz 29 von 39 in Sachsen.
Lichtblicke gibt’s trotzdem: Fahrraddiebstahl wird seltener gemeldet als anderswo im Freistaat und auch bei der Mitnahme von Rädern im ÖPNV schneidet Radebeul überdurchschnittlich ab. ADFC-Sachsen-Geschäftsführer Konrad Krause fordert dennoch rasches Handeln: „Geplante Maßnahmen müssen sichtbar werden – die Sicherheit auf separaten Radwegen hat Priorität.“