Der Stadtrat Radebeul hat in seiner jüngsten Sitzung den Bebauungsplan Nr. 71 „Wasapark“ beschlossen. Mit fünf Gegenstimmen aus den Fraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, CDU und DIE LINKE wurde der Plan verabschiedet, der die städtebauliche Neugestaltung des brachliegenden Wasaparks regelt.
Leonhard Weist, Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion, erläuterte die Position seiner Partei: „Die Verhandlungen mit den Investoren zogen sich über Jahre hin. Der Plan ist nicht perfekt – insbesondere die hohe Bebauungsdichte und das Fehlen sozialen Wohnungsbaus sehen wir kritisch.“ Dennoch stimmte die SPD für den Plan, da es an Alternativen fehle und ein ungenutztes Areal mitten in der Stadt langfristig mehr Schaden anrichten würde.
Weist betonte die Notwendigkeit, durch Projekte wie den Wasapark den Zuzug nach Radebeul zu fördern. Die Stagnation der Einwohnerzahl auf rund 34.000 und die Gefahr sinkender Attraktivität durch Bevölkerungsrückgang seien zentrale Herausforderungen. „Ein weiterer Stillstand des Wasaparks würde langfristig negative Auswirkungen auf Kitas, Infrastruktur und die wirtschaftliche Attraktivität der Stadt haben.“
Gleichzeitig fordert die SPD-Stadtratsfraktion verstärkte Anstrengungen im Bereich des sozialen Wohnungsbaus: „Wir sehen es als unsere sozialdemokratische Aufgabe, künftig mehr Projekte dieser Art zu initiieren.“
Die Abstimmung spiegelt eine schwierige Abwägung wider: Während der Bebauungsplan dringend benötigte Wohn- und Gewerbeflächen schafft, bleibt die Kritik an der Planung bestehen – vor allem in Bezug auf soziale Gerechtigkeit und Infrastruktur.
Der Beschluss des Bebauungsplans Wasapark markiert einen wichtigen Schritt in der Stadtentwicklung Radebeuls, der gleichzeitig bestehende Herausforderungen deutlich macht.