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Theaterlandschaft in Sachsen steht unter Druck: AfD verändert Inszenierungen und beschränkt Meinungsfreiheit

Die Theaterwelt in Sachsen steht unter Druck: Politische Angriffe und Eingriffe nehmen immer mehr zu. Ein aktuelles Beispiel liefert das Jugendtheater Burattino im erzgebirgischen Stollberg, das ein Stück über die Widerstandsgruppe “Weiße Rose” auf die Bühne gebracht hat. Rechte Schülerkreise und die AfD übten Druck aus, was zu Eingriffen in die Inszenierung führte. Regisseur Falko Köpp und Diskussionsredner wurden behindert.

Köpp lobt das Engagement der Darstellerinnen und Darsteller des Stollberger Gymnasiums, die seit 2020 an einem emanzipatorischen, künstlerisch ambitionierten Theater mitwirken. Doch der Druck von rechts forderte einen hohen Preis: Köpp musste eine mehrwöchige Auszeit nehmen. Besonders schockierend findet er, dass der Angriff ausgerechnet seine Bühnefassung der “Weißen Rose” trifft, die den Widerstand von Hans und Sophie Scholl gegen das Nazi-Regime thematisiert.

Die Aufführung der “Weißen Rose” wird seit 2023 im ehemaligen Frauengefängnis Hoheneck gezeigt. Obwohl viele junge Zuschauer die zeitgemäßen Analogien und Parallelen zur heutigen politischen Lage verstehen, meldeten einige rechtsgerichtete Mitschüler das Stück bei der AfD wegen angeblicher “linksradikaler Indoktrination”.

In die Inszenierung wurde eingegriffen, die Nennung der AfD untersagt, und bei Diskussionen nach den Aufführungen wurden Redner wie Jakob Springfeld behindert. Der Theaterpädagoge und Regisseur Köpp ist alarmiert über das Klima des vorauseilenden Gehorsams gegenüber rechten Kreisen und sieht die Kunstfreiheit gefährdet.

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