Foto © Uwe Schmidt

In Radebeul findet eine bemerkenswerte Aktion statt, die zeigt, wie Bürger*innen aktiv an der Erinnerungskultur teilnehmen und ein Zeichen gegen Rechtspopulismus setzen. Die Initiative „Stolpersteine im Norden“, die 2020 in Kiel von Mike Ahlschläger und Thomas Ruhfus ins Leben gerufen wurde, hat es sich zum Ziel gesetzt, die Stolpersteine regelmäßig zu putzen, um die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus lebendig zu halten. Diese Aktion folgt dem Motto des Stolpersteine-Gründers Gunter Demnig: „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“

Mittlerweile umfasst die Initiative sechs Personen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, diese Putzaktion regelmäßig und über die Landesgrenzen von Schleswig-Holstein hinaus zu organisieren. Nachdem im Jahr 2021 mit Kiel begonnen wurde, erweiterte sich das Projekt 2022 auf ganz Schleswig-Holstein und Hamburg-St. Pauli und schließlich 2023 auf Mecklenburg-Vorpommern. Für 2024 ist geplant, auch Sachsen in diese Aktion miteinzubeziehen, wodurch nun auch Radebeul Teil dieses Projekts wird.

Die Aktion findet bewusst am Wochenende Ende April statt, um den Frühling als Zeit des Erwachens und Erinnerns zu nutzen. Die Organisatoren möchten mit ihrer Aktion nicht nur die bestehenden Stolperstein-Patenschaften unterstützen, sondern auch weitere Menschen für diese Form der Erinnerungskultur begeistern und möglichst viele Stolpersteine zum Glänzen bringen. Der Wunsch ist, dass irgendwann alle Stolpersteine Paten finden, die sich ihrer Pflege annehmen.

Für die Bürger*innen von Radebeul besteht nun die Möglichkeit, sich aktiv an dieser Aktion zu beteiligen. Interessierte können sich auf der Homepage www.stolpersteine-im-norden.de in der Liste für Sachsen eintragen und finden dort auch Hinweise zur richtigen Pflege der Steine. Zudem ist es möglich, sich über die Instagram-Seite „stolpersteineimnorden“ zu engagieren oder Bilder der Putzaktion zu teilen.

Diese Aktion steht nicht nur für das Gedenken und die Würdigung der Opfer des Nationalsozialismus, sondern sendet auch ein klares Signal gegen das Erstarken des Rechtspopulismus und für ein solidarisches Miteinander in unserer Gesellschaft.

Foto © Uwe Schmidt