1,6 Millionen Sachsen – das sind gut 40 Prozent der Einwohner des Freistaates – haben ab 1. Januar 2026 einen neuen Verkehrsverbund. Das Signé VVO wird trotzdem überall weiter zu sehen sein – nur dahinter steht dann der ZVVO – Zweckverband Verkehrsverbund Ostsachsen.
Das Deutschlandticket hat die lokalen Strukturen aufgebrochen und dem Zusammenschluss zum Zweckverband Ostsachsen einen Schub gegeben. Der Nachbar Mittelsachsen ist schon Visier – die Zentralisierung nimmt Fahrt auf. Wann der nächst größere Verbund kommt, ist frühestens Ende 2027 Thema. Jetzt haben VVO und ZVON erst einmal jede Menge Hausaufgaben:
Wann kommt der neue einheitliche Tarif?
Der neue Verband beschließt dazu auf seiner ersten Sitzung am 20. Januar in Bautzen eine Projektplanung. Bisher gibt es einen Streckentarif (Görlitz) und einen Verbundtarif (Dresden). Das muss angeglichen werden. Ob es teurer wird? „Was wird heute nicht teurer“, sagt Michael Geisler Verbandsvorsitzender des VVO. Klar ist, die Kunden können nicht unterschiedlich behandelt werden. Einigen müssen sich die Beteiligten auch darüber, wer künftig wie viel bekommt und zahlt. Was das Deutschlandticket künftig kostet, wird ausschlaggebend. Die Bildungstickets sollen zusammengeführt, das Katzensprungticket erweitert werden.
Wo kann der Verbund vielleicht sparen?
Nicht beim Personal, versichert der Verband. Alle werden übernommen, niemand soll schlechter gestellt werden. Einsparung oder zumindest Kostendeckelung verspricht sich der neue Verbund mit 21 Verkehrsunternehmen und 200 Millionen Fahrgästen bei Ausschreibungen, zum Beispiel bei der geplanten Netz-Elektrifizierung.
Was passiert im nächsten Jahr im Verbund?
Der Verband bestimmt den Vorstand, dann geht es an die kniffligen Themen des Zusammenlegens. Ein externes Gutachten soll helfen, den „Ostsachsentarif“ zu entwickeln. Der Freistaat hat dem neuen Verbund eine „Mitgift“ von 4 Millionen versprochen. Das Geld will der Verbund u.a. in die Tarife investieren.
Wie sieht es 2026 im VVO-Gebiet aus?
De Etat beträgt 172,3 Millionen Euro, davon gehen 134,9 Mio. in die Bahn, 5,4 Mio. an die Schmalspurbahnen und 5,1 Mio. in den Bus- und Nachtverkehr. Für 8,8 Mio. soll gebaut werden: z.B. die Bahn-Stationen in Dresden-Stetzsch, Cossebaude und Freital-Hainsberg-West. Auch die Haltepunkte in Lampertswalde, Dohna und Bannewitz werden modernisiert, genauso wie die Fähranleger der Verkehrsgesellschaft Meißen.
Was kosten die Tickets im nächsten Jahr?
Ab 1. April 2026 steigen die Preise um 3,3 Prozent. Das Einzelticket in Dresden z.B. auf 3,60 Euro, in allen anderen Tarifzonen auf 3,30 Euro. Für längere Fahrten durch mehrere Tarifzonen steigt der Preis um 20 bis 40 Cent. Die 4er Karte wird um 80 Cent auf 13 Euro angehoben.
Neu ist die Einzelfahrt für Kurzstrecken, für 2,10 Euro über die App FAIRTIQ.
Die 4er Karte steigt um 40 Cent auf 8,40 Euro. Die Tageskarte für Einzelpersonen, Familien und kleine Gruppen kostet 1,80 Euro.
Die Abo-Monatskarte steigt auf 74,50 Euro. Stabil bleibt das geförderte Bildungsticket. Teurer wird dagegen das Deutschlandticket. Das NachtTicket und die 9-Uhr-Monatkarte entfallen.



