Am 30. Oktober wurde die Interessengemeinschaft Preßnitztalbahn e. V. (IGP) aus Jöhstadt mit dem renommierten Claus‑Köpcke‑Preis ausgezeichnet – eine starke Anerkennung für das außergewöhnliche Engagement zum Erhalt der sächsischen Schmalspurbahnen. Besonders hervorgehoben wurde ihr Einsatz beim Wiederaufbau und Betrieb der Preßnitztalbahn zwischen Jöhstadt und Steinbach, einem Schmalspurjuwel im Erzgebirge.
Während viele Regionen mit wirtschaftlichen Rückschlägen kämpfen, zeigt die IGP eine Erfolgsgeschichte: Der Verein trägt aktiv zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region bei – durch Tourismus, Arbeitsplatzschaffung und Ausbildung junger Menschen. Seit 25 Jahren fährt die Museumsbahn, in diesem Jahr feierte sie den ein millionsten Fahrgast, und eine geplante Streckenerweiterung nach Oberschmiedeberg steht bevor.
Auch unternehmerisch ist die IGP stark: 2000 gründete sie die kommerzielle Eisenbahngesellschaft PRESS GmbH, die heute über 200 Menschen im Güter‑ und Baustellenverkehr beschäftigt und 30 jungen Menschen eine moderne Berufsausbildung bietet. Zudem betreibt die Gesellschaft seit 2008 die Schmalspurbahn auf der Insel Rügen (Strecke Putbus–Göhren).
Im technischen Bereich ist besonders die Lokomotive I K Nr. 54 herausragend: Von 2006–2009 wurde sie durch Spenden neu aufgebaut und nach einem schweren Unfall im Herbst 2022 konnte die Reparatur Ende 2023 abgeschlossen werden – nun lädt sie wieder Gäste zum Mitfahren ein und verkörpert das Flair sächsischer Schmalspurbahnen.
Ein herzliches „Chapeau!“ an alle Ehrenamtlichen, Technik‑Narren, Tourismus‑Macher und Schmalspur‑Fans. Gerade hier bei uns in Sachsen, nicht zuletzt auch bei den historischen Zügen der Lößnitzgrundbahn und des Traditionsbahnvereins in Radebeul, zeigt sich: Die kleine Spur hat große Wirkung – wirtschaftlich, kulturell und emotional.



