Radebeul spart Personal ein. Vor dem Hintergrund steigender Personalkosten – bei gleichzeitigem Stellenaufbau im öffentlichen Dienst, während die Industrie schrumpft – will Radebeul die Notbremse ziehen. Die Stadt will die Stellenzahl bis 31. Dezember 2027 um 5 Prozent kürzen. Betroffen sind alle Geschäftsbereiche: Es gibt vorerst einen Einstellungsstopp, frei werdende Stellen werden ggf. nicht nachbesetzt. So will das Rathaus etwa 1 Million zur Haushaltskonsolidierung beisteuern.
Die Stadt hat rund 309 Vollzeitstellen, einschließlich der verbeamteten Kollegen. Eine Stelle kostet die Stadt – brutto – immerhin 70.206 Euro. Zum Vorjahr sind die Personalkosten um 7 Prozent gestiegen, durch teils „unverantwortliche Tarifabschlüsse“, so OB Bert Wendsche.
Die Strategie: keine Ausnahmen und gleichmäßige Verteilung der Kürzungen über alle Fachbereiche hinweg. Dieses Vorgehen zeigt, wie ernst die Finanzlage wahrgenommen wird und wie wichtig Effizienzreserven im öffentlichen Dienst geworden sind. Dass eine kleine Stadt wie Radebeul überhaupt zu solchen Maßnahmen greifen muss, reflektiert den enormen Druck auf kommunale Haushalte.
Der Schritt wirft aber auch Fragen auf: Welche Aufgaben sollen künftig anders erledigt werden? Und vor allem: Welche Folgen hat das für die Servicequalität der Verwaltung und den Aufgaben-Verbund mit den Nachbarkommunen?



