Eine Kirche wie keine zweite weltweit stand kurz vor dem Zerfall: Die Nikolaikirche mit ihrem einzigartigen Porzellan-Innenraum war schwer geschädigt. Am 3. Oktober 2025 setzten zwei außergewöhnliche Benefizkonzerte in der Meißner Altstadt ein starkes Zeichen für ihren Erhalt.
Ab 16 Uhr ertönte das berühmte Porzellanglockenspiel der Frauenkirche in einem einmaligen Livekonzert vom Turm über den Markt. Um 18 Uhr folgte ein eindrucksvolles Orgelkonzert mit dem neuen Porzellanregister – eine akustische und handwerkliche Rarität. Bereits um 15 Uhr bot die Nikolaikirche eine kostenlose Führung, die zahlreiche Besucher*innen über die Geschichte und den kritischen Zustand des Bauwerks informierte.
Die Gefahr war real: Rostende Metallverankerungen hinter den kunstvollen Porzellanelementen sprengten durch eindringende Feuchtigkeit zunehmend das historische Ensemble. Die Schäden stammten größtenteils vom Triebisch-Hochwasser im Jahr 2002. Erste Untersuchungen zur dringend nötigen Sanierung hatten bereits begonnen.
Die Kirche, 1929 als Kriegergedächtnisstätte eingeweiht, verkörperte nicht nur Geschichte, sondern auch filigrane Handwerkskunst aus der Porzellan-Manufaktur Meissen. Musik und Engagement sollten sie retten – bevor ein einzigartiges Kulturgut für immer verloren gegangen wäre.