Spatenstich in Radebeul Karl-May-Museum Erweiterung im Juni 2025 mit Oberbürgermeister Bert Wendsche, Robin Leipold und Volkmar KunzeFoto © Radebeul Aktuell (PS)

Im Angesicht weltweiter Krisen – vom Russland‑Krieg über die Eskalationen in Gaza bis hin zum neu entflammten Konflikt zwischen Iran und Israel – setzt Radebeul ein deutliches Zeichen: Kultur und Kunst sind in Umbruchzeiten unverzichtbar. Bei der Zeremonie zum ersten Spatenstich des Erweiterungsbaus des Karl‑May‑Museums betonte und zitierte Oberbürgermeister Bert Wendsche: „Auch wenn morgen die Welt unterginge, pflanzten wir heute einen Apfelbaum“ – ein Symbol der Zuversicht.

Das geplante Kulturprojekt soll neben dem historischen Haupteingang entstehen und integriert das Museum stärker in das Stadtbild. Auf dem Entwurf stehen ein großzügiger Eingangsbereich, moderne Magazin- und Archivräume sowie eine neue Sonderausstellungshalle, in der unter anderem Werke der Künstlerfreundschaft Karl May und Sascha Schneider präsentiert werden. Ein Verbindungstrakt sorgt für Barrierefreiheit zwischen Alt- und Neubau.

Das Ziel: Der Erweiterungsbau soll pünktlich zum 100. Jubiläum 2028 fertiggestellt werden. Nach jahrelanger Planung, Vergabeverfahren und Finanzierungsanpassungen hat die Stadt Radebeul inzwischen die Bauherrenschaft übernommen – bisher ohne Mehrkosten für den städtischen Haushalt.

Historisch steht das Museum mit seinem Namensgeber Karl May für ein Gegengewicht zum wachsenden Nationalismus, Kolonialismus und Militarismus des 19. Jahrhunderts. Seine Romanfigur Winnetou symbolisierte Toleranz, Frieden und Völkerverständigung – Werte, die durch den Neubau erneuert ins Bewusstsein rücken sollen. OB Wendsche betonte: „Kunst und Kultur sind in diesen Zeiten mehr denn je ein Stabilitätsanker“.