Ein Aufreger im Radebeuler Stadtrat: Für den Bau eines neuen Fußwegs am Knotenpunkt Moritzburger Straße/Kreyernweg übernimmt die Stadt Radebeul die vollen Kosten für eine neue Grundstücksmauer – satte 100.000 Euro, obwohl sie auf Privatbesitz entsteht. Das hat der Stadtentwicklungsausschuss gestern gegen die Stimmen der SPD beschlossen.
Die CDU hatte bereits 2021 die Verbesserung der Verkehrssituation an dieser Stelle gefordert – trotz damaliger Warnungen der Verwaltung vor hohen Kosten. Nun soll die Stadt nicht nur Teile des angrenzenden Grundstücks übernehmen, sondern auch für den Abriss und Neubau einer maroden 50-Meter-Mauer zahlen.
SPD-Fraktionschef Leonhard Weist zeigt sich entsetzt: „100.000 Euro für eine Mauer auf fremdem Grundstück – das ist völlig überzogen. Diese Summe hätte besser in Kitas, Schulen oder echte Sicherheitsmaßnahmen investiert werden sollen.“ Auch Thomas Weist von der SPD kritisiert, dass der Stadtrat hier jegliche Wirtschaftlichkeitsprüfung ignoriert habe. Zwar begrüße man den Fußweg an sich, doch eine nachvollziehbare Kosten-Nutzen-Rechnung fehle völlig.