Zillepreis RadeburgDas Motto: „Jetzt krachts! Das Leben ist ein Pulverfass“ . Quelle: Mario Lars

In Radeburg knallt’s – zumindest thematisch. Zum achten Mal vergibt die Stadt Radeburg im Januar 2026 gemeinsam mit der Galerie Komische Meister Dresden den Heinrich-Zille-Karikaturenpreis. Und weil Zille schon immer gern dorthin gezeichnet hat, wo es weh tut, steht der Wettbewerb diesmal unter dem Motto: Jetzt krachts! Das Leben ist ein Pulverfass.
Klingt dramatisch, ist aber – wie so oft – erstaunlich nah am Alltag.

Das Preisgeld liegt bei insgesamt 1.500 Euro, gesponsert wird der Wettbewerb erneut von REWE PETZ und dem Ideenwerk Radeburg. Die Fachjury steckt bereits mittendrin im Auswahlprozess und sucht die Zeichnung, die am deutlichsten zeigt, wie kurz die Zündschnur im Jahr 2026 wirklich ist.

Denn Stoff für satirische Funkenflüge gibt es genug: Weltkonflikte, politische Reibereien, der Nachbar, der sonntags unbedingt bohren muss, Kollegen, die schon am Montagmorgen gefühlt auf Hundertachtzig sind, und zu Hause reicht manchmal schon ein vergessener Abwasch, um das Fass zum Überlaufen zu bringen. Selbst das Wetter wirkt inzwischen so gereizt, als würde es gleich mit explodieren. Ein Funke hier, ein Wort dort – und schon knallt’s an allen Ecken und Enden.

Genau hier setzen die Teilnehmer an: Cartoons und Karikaturen zu Krieg oder Frieden, Streit oder Harmonie, Feuern oder Löschen, im Großen wie im ganz Kleinen. Bissig, heiter, satirisch und mit der typischen Freude an Übertreibung, die selbst die schlimmsten Momente so aussehen lässt, als müsste man eigentlich lachen – oder zumindest tief durchatmen.

Der Wettbewerb folgt der Tradition des 1858 in Radeburg geborenen Karikaturisten Heinrich Zille, der sich ab dem späten 19. Jahrhundert in Berlin zu einem der bekanntesten Künstler seiner Zeit entwickelte und bis heute als Meister des Alltagschaos und der sozialen Beobachtung gilt.

Am Sonntag, den 11. Januar 2026, wird um 11 Uhr im Ratssaal der Stadt Radeburg der neue Zillepreisträger geehrt. Gleichzeitig eröffnet die Ausstellung zum Wettbewerb 2026, die eine Auswahl der besten Arbeiten zeigt – rund 500 Einreichungen von 60 Künstlern, präsentiert im Museum Radeburg. Wer wissen möchte, wie es aussieht, wenn die Welt gleichzeitig brennt, brodelt und trotzdem zum Lachen ist, findet dort reichlich Anschauungsmaterial.

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