Wenn jede Minute zählt, braucht es Systeme, die zuverlässig funktionieren – auch dann, wenn Strom- oder Mobilfunknetze ausfallen. Genau hier setzt der neue multifunktionale Sirenenstandort in Lommatzsch an. Er ist Teil eines umfassenden Ausbaus der Warninfrastruktur im Landkreis Meißen und steht beispielhaft für eine moderne, resiliente Krisenkommunikation.
Entstanden ist der Standort im Rahmen des Verbundforschungsprojekts KriKom-LK-MEI. Ziel des Projekts ist es, komplexe Lösungen zu entwickeln, die in Krisen- und Katastrophenlagen die Sammlung, Generierung und Weitergabe relevanter Informationen sicherstellen. Dabei geht es um den reibungslosen Informationsfluss zwischen kommunalem Katastrophenschutz, Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, Betreibern kritischer Infrastrukturen und der Bevölkerung.
Der Ausbau der Warninfrastruktur ist dabei ein zentraler Baustein. Neben der schnellen Hilfeleistung im Ernstfall müssen Warnungen zuverlässig abgesetzt und Informationen auch unter erschwerten Bedingungen verbreitet werden können. Genau dafür wurden Kommunikationswege konzipiert, die selbst dann funktionieren, wenn klassische Infrastrukturen versagen.
Gemeinsam mit der Hörmann Warnsysteme GmbH hat der Landkreis in mehreren Kommunen erste neue multifunktionale Sirenenstandorte realisiert – unter anderem in Priestewitz, Lommatzsch, Zabeltitz und Radeburg. Multifunktionale Sirenen gelten als eines der effektivsten Warnmittel: Sie können unterschiedliche akustische Signale auslösen und zusätzlich Sprachdurchsagen übertragen, die konkrete Handlungsanweisungen liefern.
Doch die neuen Anlagen können mehr als nur warnen. Sie fungieren zugleich als zentrale Anlaufpunkte innerhalb der Kommunen, an denen in Krisensituationen ein gesicherter Informationsfluss gewährleistet wird. Ihre moderne technische Ausstattung ermöglicht einen vollständig autarken Betrieb – unabhängig von externer Stromversorgung oder Mobilfunknetzen. Damit bleiben sie auch unter extremen Bedingungen einsatzbereit.
Bereits für 2026 ist der Bau von fünf weiteren multifunktionalen Sirenenstandorten geplant. Ein weiterer Schritt hin zu einem flächendeckenden, zuverlässigen und resilienten Warnsystem.



