Bürgermeister Jörg Hänisch auf der Plattform der Boxdorfer Windmühle - mit Blick das nahe Chipwerk.Bürgermeister Jörg Hänisch auf der Plattform der Boxdorfer Windmühle - mit Blick das nahe Chipwerk. Foto: © Branczeisz

Die Gemeinde Moritzburg ist sauer auf Dresden. Dass die Landeshauptstadt gern herrschaftlich im eigenen Dunstkreis plant ist nicht neu. Der Boom im Dresdner Norden bringt die Nachbar-Kommunen jetzt allerdings ein ums andere Mal auf, weil es ihre eigenen Flächen berührt. Es gibt Streit um die Regenwasser-Entsorgung, um Wasserbedarf, die 380-KV-Leitung und Radwege.

Jüngstes Beispiel: das Umspannwerk für die neu anzusiedelnde Chipindustrie. Das soll, wenn es nach Dresdner Willen geht, so weit wie möglich an den Waldteich heranrücken. Der Moritzburger Bürgermeister Jörg Hänisch kann da nur den Kopf schütteln: „Die Wildbrücke, die für Millionen wegen global foundries gebaut wurde, würde dann am Tor des neuen Umspannwerks enden.“ Warum baut man die Riesenstation nicht z.B. im früheren LPG-Gelände an der Radeburger Straße? Offenbar, weil es für die „eigenen“ Dresdner Flächen schon Pläne gibt. Die Infrastruktur dafür und die Belastungen lassen sich da getrost zum Nachbarn schieben.

Die Gemeinde hat diesen Plänen daher jetzt offiziell widersprochen. Der Vorschlag: am Autobahnkreuz bauen, wo die Trasse aus der Lausitz ohnehin ankommt. Dresden kontert: Der Flugplatz ist viel zu nah. Allerdings vermutet Moritzburg auch hier eher lukrative Eigeninteressen des großen Nachbarn.

Bei der Landesdirektion Dresden als Aufsichtsbehörde kommen jetzt noch einige Akten dazu. Die Bürger der Moritzburger Kleinkuppen-Landschaft sollten sich allerdings nicht darauf verlassen, dass die Behörde das für sie schon regeln wird. Hier ist jetzt viel Initiative gefragt.

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