Radebeul will weder Remmidemmi auf dem Weihnachtsmarkt, noch vor dem Totensonntag schmücken. Innerlich Ankommen, ein wenig Frieden erleben und das am besten mit Familie und Freunden. Der Zauber der Weihnacht als Halt in unruhigen Zeiten, so sieht es OB Bert Wendsche. Echte Weihnacht heißt auch echte Weihnachtsbäume und kein Drahtgestell, die dann weil es sonst schade um sie wäre, am 16. Dezember gegen einen geringen Obolus verkauft werden. Am 29. November 16 Uhr ist Stollenanschnitt mit OB Bert Wendsche, der Konditorei Dolze und natürlich dem Weihnachtsmann.
Heimeligkeit zaubern heißt aber auch sich mit Bürokratie auseinandersetzen, z.B. der GEMA. Die hat zwar quasi zum Weihnachtsfrieden vor Ort ihre Gebührensätze um 35 Prozent gesenkt, aber für die Leiterin des Kulturamtes, Dr. Gabriele Lorenz, auch nur eine „Geste“ wie sie sagt. Die Antwort der Stadt: Es gibt einen GEMA-freien Freitag mit am 5. Dezember mit freier Weihnachtsmusik. Ganz schön clever! Zumal ein wenig Stille genau ins Konzept passt. Die finden die Radebeuler und ihre Gäste auch auf dem Lichterpfad. Zu erleben sind dort 14 Leuchtobjekte der Künstlerin Irene Wieland, ob Engel auf Skiern, handgemalte Musiker oder Schlittschuhkarpfen aus Japanpaper und Holz. Diesmal ist der Lichterpfad sogar bis 28. Dezember verlängert zu bestaunen.
Es wird sogar an einen Tag still getanzt – an welchem, das verrät der künstlerische Leiter Björn Reinemer bewusst noch nicht. Stumm wird es in Altkö natürlich nicht. Dafür sorgen unzählige kleine und große Attraktionen, Erlebnisse am Rande und auf der offenen Bühne vor dem Goldenen Anker.
Da haben wir das große Chorkonzert am Sonntag, den 30. November 17 Uhr, das erstmals als Benefizkonzert für die Radebeuler Chöre die Herzen erwärmen will. Dazu gibt´s jede Mange handgemachte Musik und sogar einen Leierkastenmann. Am 5. Dezember 18 Uhr steigt das große Familienkonzert für alle. Überhaupt rückt die ganze Familie weiter in den Fokus, immerhin darf sich Radebeul ab 2026 offiziell „Familienfreundlicher Urlaubsort“ nennen.
Klar, da darf der Weihnachtsmann nicht fehlen, das Pferdekarussell, 75 festliche dekorierte Stände, die Theatermanufaktur spielt die „Goldene Gans“ und die Puppenschaubude gibt sogar „Weltpremieren“ z.B. am 7. Dezember 15., 16. Und 17.30 Uhr. Das liegt einfach daran, dass Puppenspieler Ben-Sebastian Hans die originalen Stücke auf das Format vor Ort anpassen muss. Wie das gehen soll und was da herauskommt, darauf ist er selbst gespannt. Auf jeden Fall werden es einmalig, originelle Aufführungen.
Die Besucher können freilich auch selbst mitmachen: beim gemeinsamen Singen, beim Basteln für Erwachsene oder am 28. November ab 17 Uhr beim Tanz um den Weihnachtsbaum vor der Alten Apotheke. Vielleicht zaubert das auch Ihr Gesicht ein Lächeln.
- Stressfrei an- und abreisen gehört da dazu, sonst die der Zauber schnell verflogen. Dafür werden zwei Straßen wieder geöffnet – die Schildenstraße und die Weintraubenstraße, um das Hin und Her etwas zu entkrampfen. Da Serkowitz aber weiter gesperrt bleibt, wird es zu Stau auf der Meißner Straße kommen. Die Stadt empfiehlt daher dringend, wo immer es geht, den ÖPNV zu nutzen. Es gibt auf der Festwiese zusätzliche kostenpflichtige Parkplätze – ab 24. November ist der Dorfanger Altkötzschenbroda teilweise für den Aufbau gesperrt. Betonpoller wird es in Radebeul keine geben – allein deshalb, weil der Altkötzschenbroda rundum sozusagen natürlich „eingehaust“ ist. Das Sicherheitskonzept ist selbstverständlich aktualisiert worden.



