Der Radebeuler Balazs Suller schwimmt Rekord im Ärmelkanal.Zum zweiten Mal in der 150-jährigen Tradition "Kanalschwimmen" gab es so eine Zeit.

Am 1. Oktober 2025 um 14:27 Uhr Ortszeit gelingt es dem Radebeuler Balazs Suller mit den vier weiteren Teammitgliedern Christian Halbach (München), Daniel Ladenberger (Maulburg), Ralf Hierzegger (Untergruppenbach) und Nikolai Schäfer (Schwetzingen) den Ärmelkanal in sensationeller Rekordzeit zu durchwimmen. In 10 Stunden und 27 Minuten erreichen sie das französische Ufer – und bleiben damit 3 Stunden und 18 Minuten unter dem bisherigen deutschen Rekord. Zum zweiten Mal in der 150 jährigen Tradition des Kanalschwimmens schafft das überhaupt ein Team!

Das gelingt vor allem, weil dieser 1. Oktober außerordentlich windstill ist und Ebbe und Flut gering ausfallen, wegen Halbmond. Mit 38 geschwommenen Kilometern ist die zurückgelegte Strecke nahezu Ideallinie, ohne größere Abdrift. Bei stürmischem Wetter müssen die Extremschwimmer oft bis zu 50 Kilometer für die 33 Kilometer langen Ideal-Route zurücklegen.

Die Durchquerung des Ärmelkanals gilt als „Himalaya des Schwimmens“ – schon wegen des 15 °C kalten Wassers und 30 bis 100 Quallen-Kontakten auf einer Route, da die Strecke für den Schwimmer vom Boot aus angestrahlt wird, was alle Meerestiere anzieht.

Geschwommen werden darf übrigens nur mit kurzer Badehose und Badekappe wie erstmals 1875 der englische Kapitän Matthew Webb – Neoprenanzüge sind verboten!

Auf diese Strapazen bereitete sich Suller wie gewohnt mit 25 bis 30 Kilometern Schwimmtraining pro Woche vor: natürlich in kaltem Wasser. Das geht nur im Frühjahr oder Herbst, vorzugsweise im Altenberger Galgenteich, im Dippelsdorfer Teich oder in der Talsperre Malter. Im Sommer ist es dem Extremschwimmer selbst dort viel zu warm – 15 Grad sollte ideales Trainingsterrain haben. Also geht es in den Atlantik, wo Kraft, Ausdauer und Psyche trainiert werden. Schließlich muss auch im Stockdunklen geschwommen werden und in der Weite des Ozeans.

Außerdem wird die Ernährung vorher 2 Jahre lang komplett umgestellt – der Körper soll lernen, an seine Fettreserven zu gehen, denn der Schwimmer könnte vorher gar nicht „so viel essen“, um diese Leistung abzurufen.

Unter dem Motto „Vom Dippelsdorfer Teich bis zum Ärmelkanal“ ist damit eine ganz besondere Verbindung geschlagen – von den heimischen Trainingsgewässern bis hin zur größten Herausforderung des Freiwasserschwimmens.

Für das gesamte Team ein unvergessliches Erlebnis, das nur durch Zusammenhalt, Disziplin und gegenseitige Motivation möglich wurde, freut sich Balazs Suller, der seit Mittwoch wieder zurück ist. Und was macht so ein erfolgreicher Extremsportler eigentlich beruflich? Er ist IT-ler bei der Firma GTS.Team GmbH in Radebeul – das Unternehmen sponserte das Team unter dem Motto „Zusammen kommen wir weiter“.

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