Am Abend des 21. Mai 2025 fand im Radebeuler Kulturbahnhof eine stimmungsvolle Premiere statt: Zum ersten Mal in der Geschichte des Deutschen Sachbuchpreises reiste eine nominierte Autorin persönlich nach Radebeul. Walburga Hülk, emeritierte Romanistik-Professorin der Universität Siegen und Autorin des 2024 erschienenen Bandes Victor Hugo: Jahrhundertmensch, stand in einem publikumsnahen Gespräch mit Dr. Lorenz, der Leiterin des Kulturamts, Rede und Antwort.
Die ausgewählte Runde von rund 35 bis 40 Interessierten erlebte einen lebendigen Einblick in Hugos vielschichtiges Wirken – jenseits seiner Roman-Klassiker wie Les Misérables oder Der Glöckner von Notre-Dame. Hülk präsentierte ihn als öffentlichen Intellektuellen, der sich in Politik, Kunst und Medien vernetzte, für Pressefreiheit, Menschenrechte und ein geeintes Europa eintrat.
Ihr Buch war unter den acht Titeln, die 2025 für den Deutschen Sachbuchpreis nominiert wurden – die Jury hob seine literarische Qualität ebenso hervor wie seine gesellschaftsrelevante Aktualität. Obwohl es letztlich nicht den Hauptpreis gewann, hinterließ Hülks Vortrag bei den Gästen durchweg Begeisterung.
Mit Empathie und Fachkenntnis beschrieb Hülk das bewegte Leben Hugos, das Exil und dessen Bedeutung für die europäischen Freiheitsbewegungen.
Für die Radebeuler Buchhandlung Sauermann und das Kulturamt war die Veranstaltung ein kulturpolitischer Coup – und ein echtes Geschenk für Literaturfreunde.