Foto © Stadt Meißen

Der Meißner Kultursommer bot in diesem Jahr wieder ein außergewöhnliches Erlebnis für Kultur- und Geschichtsinteressierte. Am Samstag, den 13. Juli, fand das „SommerSaiten“-Klassikkonzert zwischen Huttenburg und Friedenskapelle statt, das viele Besucher in seinen Bann zog. Doch das Highlight des Wochenendes war zweifellos die Keramik-Radtour am 14. und 15. Juli, geleitet von den Experten Dr. Reinhard Plüschke und Dr. Ullrich Knüpfer.

Diese Tour führte die Teilnehmer in das „alte keramische Herz Europas“ und bot Einblicke in die faszinierende Geschichte der Meißner Keramikindustrie. Entlang historischer Industriefassaden, sakraler Kunstwerke und bedeutender Bauwerke wie dem Bahnhofsgebäude, Wohnhäusern und dem Alten Johannesfriedhof, konnten die Teilnehmer wortwörtlich ein Stück Meißner Geschichte erfahren.

Eine vorherige Erkundungsfahrt am 9. Juli mit Kulturreferentin Sara Engelmann sowie den beiden Keramikexperten führte zu einigen der schönsten Etappen der geplanten Tour. Hierbei machten sie unter anderem Halt am Glockenspiel der Frauenkirche, der St. Benno-Kirche mit Arbeiten von Friedrich Press und der Nikolaikirche mit dem weltweit einzigartigen Gefallenendenkmal aus Porzellan.

Besonders eindrucksvoll waren die Erzählungen über die Industriekultur entlang der Elbe. Ein Halt am Neumarkt 5, dem einzigen erhaltenen Gebäude der „Meißener Ofen- und Porzellanfabrik vorm. Carl Teichert“, errichtet 1892, und ein Besuch des Fabrikgebäudes der Bidtelia, verdeutlichten die reich verzierte Architektur jener Zeit. Auch das gegenüberliegende Beamtenhaus, ein ehemaliges Wohnhaus für Fabrikarbeiter, beeindruckte mit seiner Detailverliebtheit.

Die eigentliche Keramik-Tour Mitte Juli führte die Teilnehmer zudem zum heutigen Dorint Parkhotel Meißen, ehemals die Porzellanvilla des Bidtelia-Inhabers Felix Ohm. Diese beeindruckte durch ihre außergewöhnliche Architektur und die farbenfrohen Fassadenklinker. Weitere Etappen waren der Meißner Bahnhof, der alte Johannesfriedhof und die Johanneskirche.

Kulturreferentin Sara Engelmann zeigte sich begeistert: „Es ist eine große Freude, dass wir im Kultursommer immer wieder Neues ausprobieren können. Mit den beiden passionierten Keramikexperten wird Meißner Keramikgeschichte tatsächlich zum Greifen nah. Ich freue mich, dass wir sowohl Gäste als auch Meißnerinnen und Meißner auf diese tolle Entdeckertour mitnehmen konnten.“ Perspektivisch soll die Keramik-Radtour ab 2025 auch im regulären Führungsprogramm der Tourist-Information buchbar sein.

Foto © Stadt Meißen