Nach rund 15 Jahren ist Schluss: Das beliebte „Sushi & Wein“ an der Schumannstraße 11/Ecke Meißner Straße schließt seine Türen für immer. Betreiber Wolfgang „Wolle“ Förster, bekannt aus der Dresdner Gastro-Szene und Inhaber der Nachtbar Klax, sieht sich gezwungen, die Notbremse zu ziehen.
Im Interview mit Radebeul Aktuell erklärt Förster: „Wir haben lange durchgehalten, aber ich musste die Notbremse ziehen.“ Besonders schwer fiel ihm die Entscheidung, weil er zum ersten Mal in seiner langen Karriere Mitarbeitende entlassen musste. „Mir hat das sehr leid getan, weil ich nur fähige Leute im Team hatte.“
Doch neben finanziellen Schwierigkeiten steht auch ein persönlicher Wunsch im Vordergrund: „Mit 70 möchte ich einfach etwas ruhiger machen. Die Belastung in der Gastronomie ist enorm, und ich merke, dass ich nicht mehr dieselbe Energie habe wie früher“, so Förster.
Ein zentraler Grund für die Schließung liegt laut Förster schon länger zurück: Das Arbeitszeitgesetz von 2014 habe das Mittagsgeschäft unrentabel gemacht. Angestellte hätten aufgrund der gesetzlichen Arbeitszeitbeschränkungen nicht mehr durchgehend arbeiten dürfen, was den Personalaufwand erheblich erhöht hätte.
Auch die wirtschaftliche Lage hat sich verschärft: Rund 65 Prozent des Umsatzes gingen zuletzt für Lohnkosten drauf, während die Einnahmen rückläufig waren. „Ein Gast bringt maximal 30 bis 35 Euro Umsatz – das reicht einfach nicht mehr“, so Förster. Hinzu kam die wachsende Konkurrenz durch neue Sushi-Restaurants und hochwertiges Sushi aus Supermärkten. Dennoch sieht er positiv in die Vergangenheit: „Radebeuler sind sehr gemütlich und treu, und ich bin jedem sehr dankbar. Das hat immer Spaß gemacht.“
Aktuell wird ein Nachfolger für die Räumlichkeiten gesucht. Sollte sich kein neuer asiatischer Gastronomiebetrieb finden, stünden umfangreiche Umbauten an.
Die Dresdner Filiale von „Sushi & Wein“ bleibt jedoch bestehen und befindet sich in der Maxstraße 1.