Der Mai bleibt lautlos – zumindest, was Rasenmäher betrifft. Auch 2025 verzichtet die Stadt Radebeul auf ausgewählten Grünflächen auf die übliche Rasenpflege. Der „Mähfreie Mai“ geht in die nächste Runde und soll erneut ein Paradies für Insekten schaffen.
Die Idee, die aus Großbritannien unter dem Namen „No Mow May“ stammt, verfolgt ein klares Ziel: Mehr Artenvielfalt durch weniger Eingriffe. Durch das Aussetzen der Mahd entstehen blühende Wiesen, die als wertvoller Lebensraum für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge dienen. Das Ergebnis ist eine explosionsartige Zunahme an Nektar – und damit Nahrung für zahlreiche bestäubende Insektenarten.
Doch damit nicht genug: Der Verzicht aufs Mähen bringt weitere Vorteile. Längerer Grasbewuchs schützt den Boden vor dem Austrocknen, speichert Feuchtigkeit und sorgt für ein angenehmes Mikroklima – besonders wichtig in Zeiten zunehmender Hitzetage.
Und was passiert im Juni? Die Stadt empfiehlt eine schonende Rückkehr zur Rasenpflege: zunächst nur ein Drittel der Halmlänge kürzen, einige Tage später erneut mähen – so bleibt das Ökosystem intakt.
Das Sachgebiet Stadtgrün hofft nicht nur auf Akzeptanz, sondern auch auf Nachahmer. Vielleicht wird es bald mehr Vorgärten geben, in denen statt Motorengeräuschen das Summen der Insekten zu hören ist.